Belüftete Kriechkellerkonstruktionen zählen zu den problematischen Stellen beim Holzbau.
Ursache dafür ist, dass Feuchtigkeit nicht selten ein Problem darstellt.
Feuchtigkeit kann vor allem in von außen belüfteten Kriechkellern problematisch werden. Feuchtigkeitsschäden entstehen dadurch, dass warme Sommerluft in den kühlen Kriechkeller einströmt und dort abgekühlt wird. So steigt die relative Luftfeuchtikeit an und kann im Spätsommer Kondenswasser bilden. Dadurch können sich Wassertropfen unter der Balkenschicht bilden.
Die Feuchtigkeit selbst ist nicht das Problem, sondern Feuchtigkeit im Zusammenhang mit organischen Materialien verursacht oft Besorgnis bei den Hauseigentümern. Organische Materialien, wie Sägespäne und Holzbalken, werden oft in der tragfähigen Unterkonstruktion verwendet. Feuchtigkeit auf organischem Material führt zu Schimmelbildung. Diese kann Gestank und gesundheitliche Schäden verursachen. Schimmel kann sich so auch auf weitere Bausubstanzen ausbreiten und Materialien schädigen und zerstören.
Ein Lösungsansatz hierfür ist, dass die Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten wird. Das ist jedoch nicht so einfach. Die Außenluftfeuchtigkeit ist hoch und liegt normalerweise bei rund 80 %. Die Ursache für Feuchtigkeitsschäden variiert von Kriechkeller zu Kriecheller und ist von verschiedenen Faktoren abhängig: dem allgemeinen Zustand des Hauses, dem bebauten Gebäude, den verarbeiteten Baumaterialien, Temperatur und Klima, Vegetation rund um das Haus und vieles mehr.
Die Gründung von Kriechkellern (Holzbodenplatten auf umlaufenden, belüfteten Streifenfundamenten) zählt vor allem in Skandinavien seit Jahrzehnten zum Baustandard. Als unterseitige Beplankung von Kriechkellern ist ein Material nötig, welches schimmelresistent und diffussionsoffen ist. Die optimale Lösung hierfür bieten zementgebundene Bauplatten (NORDPANEL).
Konstruktionen von Holzbodenplatten über Kriechkellern bieten eine Reihe Vorteile:
- Holzbauteile liegen über dem spritzwassergefährdeten Bereich
- keine flächigen Betonarbeiten sind notwendig, weobei Baufeuchte reduziert wird
- hohe Dämmstandards können ermöglicht werden
- nachträglicher Einbau von Ver- und Entsorgungsleitungen ist möglich
Internationale Erfahrungen und Forschungen* (TUM, MFPA Leipzig GmbH) zeigen, dass besonders bei Holzbodenplatten über Kriechkellern hinsichtlich auftretender Feuchtebedingungen entsprechende Maßnahmen zum Holzschutz zu treffen sind. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse wird eine Folienabdeckung des Bodens sowie die ausreichende Belüftung des Kriechkellers gefordert. Die DIN 68800 sieht vor, dass Holzwerkstoffe für die unterseitige Kriechkellerbekleidung, bzw. Kriechkellerbeplankung verwendet werden, welche ein fungizides Wachstum (Schimmelbefall) erschweren, bzw. ausschließen sollen. Zementgebundene Bauplatten entsprechen dieser Eigenschaft und eignen sich somit besonders als Holzbodenplatten unter Deckenbalken.
* Winter, S.; Bauer, P.; Werther, N.: "Untersuchung der klimatischen Verhältnisse in Kriechkellern unter gedämmten Holzbodenplatten zur Vermeidung von Bauschäden bei nicht unterkellerten Gebäuden und zur Kostenreduzierung.", Abschlussbericht 06/2008, Fraunhofer IRB Verlag 2009, ISBN 978-3-8167-7921-6